RCR Arquitectes

Die Bibliothek Joan Oliver in Barcelona-Sant Antoni
Das von RCR Arquitectes geplante Leichtathletikstadion von Olot
Eingang zum Natursteinpark Pedra Tosca in Les Preses

RCR Arquitectes[1] ist ein in der katalanischen Künstlerstadt Olot in Spanien ansässiges Architekturbüro. Firmengründer sind die aus Olot stammenden Architekten Rafael Aranda Quiles (* 1961) und Carme Pigem Barceló (* 1962) sowie der aus Vic stammende Architekt Ramón Vilalta Pujol (* 1960). „RCR“ steht als Akronym für „Rafael, Carme, Ramon“, die Vornamen der Firmengründer.

Das Architektentrio wurde 2017 mit dem Pritzker-Architektur-Preis ausgezeichnet. Die Pritzker-Jury würdigte die herausragende Fähigkeit der drei Katalanen, ihre Bauwerke in die jeweilige Landschaft einzupassen und dabei gleichzeitig absolut passende Bezüge zu Ort und Zeit herzustellen sowie die Fähigkeit, lokale und internationale Werte mit ihren Bauten höchst gelungen zu vermitteln. Die Jury stellt dann weiter heraus, dass in dem konkreten architektonischen Werk nicht mehr die Handschrift eines Einzelnen erkennbar ist. Die überragende Qualität dieser Werke entsteht im Prozess der Diskussion und der Kooperation, im Prozess des Sich-Einbringens und des Zuhörens sowie Zusehens der drei Beteiligten. Vor diesem Hintergrund wurde diese Gruppe von Architekten mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet.

Alle drei Architekten haben an der Escola Tècnica Superior d’Arquitectura del Vallès (ETSAV) 1987 ihr Architekturstudium abgeschlossen und 1988 das Architekturbüro RCR Arquitectes in Olot gegründet. Sie arbeiten seit dieser Zeit an vielen gemeinsamen Projekten. Das Akronym „RCR“ steht für die Vornamen der drei Firmengründer. RCR hat Architektur in den Bereichen Kultur (Museen, Bibliotheken), Bildung und Erziehung (Kindergärten, Schulen, Universitätsbauten), Sport (Leichtathletikstadion), Hotellerie und Gastronomie, Wohnungsbau sowie Park- und Landschaftsgestaltung projektiert und realisiert. „Zu den besonders hervorgehobenen Bauprojekten von RCR zählen viele Gebäude in der Heimatregion, darunter das Sportstadion Tussols-Basil von Olot, die Bibliothek Joan Oliver in Barcelona-Sant Antoni (2007), das Weingut Bell–Lloc in Palamós (2007), der Kindergarten El Petit Comte in Besalú (2010) und das Theater La Lira in Ripoll (2011). Aber auch in Frankreich haben die drei Architekten gebaut, so zum Beispiel das Soulages-Museum in Rodez (2014).“[2] Ebenso hat RCR den Vulkansteinpark Pedra Tosca (2005) innerhalb des Naturschutzpark Vulkane der Garrotxa auf den Gemarkungen von Olot und Les Preses geplant und projektiert.

Literatur

  • a+u 2015:11 RCR Arquitectes · Journey
  • a+u 2016:06 RCR Arquitectes · Works
  • Niklas Maak: Und das, findet ihr, ist gute Architektur? in FAZ vom 5. März 2017, Seite 13[3]
  • Pritzker-Preis: Das ist die Architektur des Jahres. In: Spiegel Online. 1. März 2017, abgerufen am 4. März 2017. 
Commons: RCR Arquitectes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Pritzker-Preis: Preisträger 2017 (englisch)
  • RCR Arquitectes auf enciclopedia.cat (katalanisch)
  • Website von RCR Arquitectes (katalanisch, spanisch, englisch, französisch)
  • Werke von RCR Arquitectes (englisch)
  • Drei Katalanen gegen die Globalisierung: Nikolaus Bernau im Gespräch mit Eckhard Roelcke, Deutschlandradio Kultur, 1. März 2017

Einzelnachweise

  1. Katalanisch arquitectes bedeutet „Architekten“.
  2. Liste nach: Pritzker-Preis: Das ist die Architektur des Jahres. In: Spiegel Online. 1. März 2017, abgerufen am 4. März 2017.  Um Detailinformationen und Konkretisierungen durch den WP Autor erweitert.
  3. Und das, findet ihr, ist gute Architektur?, FAZ vom 5. März 2017, abgerufen am 13. März 2017.
Liste der Träger des Pritzker-Preises

1979: Philip Johnson | 1980: Luis Barragán Morfín | 1981: James Stirling | 1982: Kevin Roche | 1983: Ieoh Ming Pei | 1984: Richard Meier | 1985: Hans Hollein | 1986: Gottfried Böhm | 1987: Kenzō Tange | 1988: Gordon Bunshaft, Oscar Niemeyer | 1989: Frank Gehry | 1990: Aldo Rossi | 1991: Robert Venturi | 1992: Álvaro Siza Vieira | 1993: Fumihiko Maki | 1994: Christian de Portzamparc | 1995: Tadao Andō | 1996: Rafael Moneo | 1997: Sverre Fehn | 1998: Renzo Piano | 1999: Norman Foster | 2000: Rem Koolhaas | 2001: Jacques Herzog, Pierre de Meuron (Herzog & de Meuron) | 2002: Glenn Murcutt | 2003: Jørn Utzon | 2004: Zaha Hadid | 2005: Thom Mayne | 2006: Paulo Mendes da Rocha | 2007: Richard Rogers | 2008: Jean Nouvel | 2009: Peter Zumthor | 2010: Kazuyo Sejima, Ryūe Nishizawa (SANAA) | 2011: Eduardo Souto de Moura | 2012: Wang Shu | 2013: Toyo Ito | 2014: Shigeru Ban | 2015: Frei Otto | 2016: Alejandro Aravena | 2017: Rafael Aranda Quiles, Carme Pigem Barceló, Ramón Vilalta Pujol (RCR Arquitectes) | 2018: Balkrishna Vithaldas Doshi | 2019: Arata Isozaki | 2020: Yvonne Farrell, Shelley McNamara (Grafton Architects) | 2021: Anne Lacaton, Jean-Philippe Vassal | 2022: Diébédo Francis Kéré | 2023: David Chipperfield | 2024: Riken Yamamoto