Emanuel Buchmann

Emanuel Buchmann
Emanuel Buchmann (2015)
Emanuel Buchmann (2015)
Zur Person
Spitzname Emu
UCI-Id 10007988235
Geburtsdatum 18. November 1992 (31 Jahre)
Geburtsort Ravensburg
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Straße
Fahrertyp Bergfahrer
Körpergröße 180 cm
Renngewicht 59 kg
Zum Team
Aktuelles Team Bora-hansgrohe
Funktion Fahrer
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2007–2011 KJC Ravensburg
Internationale Team(s)
2012
2013–2014
2015–
Team Specialized Concept Store
rad-net Rose Team
Bora-Argon 18/Bora-hansgrohe
Wichtigste Erfolge
Deutschland Deutsche Straßenmeisterschaften 2015, 2023
eine Etappe Baskenland-Rundfahrt 2019
Letzte Aktualisierung: 11. Februar 2024

Emanuel Buchmann (* 18. November 1992 in Ravensburg) ist ein deutscher Radrennfahrer. In der Gesamtwertung der Tour de France 2019 belegte er den vierten Platz. Er wurde 2015 und 2023 Deutscher Straßenmeister.

Sportliche Karriere

2010 belegte Emanuel Buchmann Rang drei bei der Flandern-Rundfahrt der Junioren. 2014 errang er den Titel des deutschen Bergmeisters in der Klasse der U23 und entschied die Gesamtwertung der Rad-Bundesliga sowie eine Etappe der Rundfahrt Okolo Jižních Čech für sich, bei der er auch Dritter in der Gesamtwertung wurde. Zudem wurde er 2014 Siebter der Tour de l’Avenir sowie jeweils Achter der Mzansi Tour und der Tour d’Azerbaïdjan.

Im Jahr 2015 schloss sich Buchmann dem Professional Continental Team Bora-Argon 18 an, das ab der Saison 2017 eine Lizenz als UCI WorldTeam erhielt. Er gewann zusammen mit seinen Mannschaftskollegen, das Mannschaftszeitfahren zum Auftakt des Giro del Trentino. Bei der World-Tour-Rundfahrt Critérium du Dauphiné erreichte er auf der Königsetappe das Ziel gemeinsam mit Tour-de-France-Vorjahressieger Vincenzo Nibali, der als Gesamtführender in die Etappe gestartet war.[1] Bei den deutschen Straßenmeisterschaften errang er nach einer Solo-Attacke wenige Kilometer vor dem Ziel den Titel des deutschen Straßenmeisters der Elite vor Nikias Arndt.[2] Im selben Jahr wurde Buchmann erstmals von seinem Team für die Tour de France nominiert. Dabei belegte er auf der elften Etappe, in deren Verlauf die Strecke über den Col du Tourmalet führte, Rang drei.[3]

2016 erreichte Buchmann zu Beginn des Jahres einen achten Platz in der Gesamtwertung des Giro del Trentino, bei der Dauphiné-Rundfahrt wurde er bei seiner zweiten Teilnahme 20. der Gesamtwertung. Das Ziel, die Tour de France 2016 unter den besten 20 abzuschließen,[4] verpasste er als 21. knapp. Im selben Jahr wurde er 14. im Straßenrennen der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.

Die Tour de Romandie 2017 schloss Buchmann als Zehnter der Gesamtwertung ab, nachdem er auf der Königsetappe der Rundfahrt den dritten Platz belegt hatte.[5] Bei der anschließenden Tour of the Alps belegte er Platz sieben. Beim Critérium du Dauphiné 2017 wurde er Gesamtwertungssiebter und gewann die Nachwuchswertung.[6] Nach dem Ausschluss von Peter Sagan und der sturzbedingten Aufgabe von Rafał Majka rückte er bei der Tour de France 2017 in die Rolle des Kapitäns seines Teams Bora-hansgrohe auf und wurde Gesamtfünfzehnter.[7]

2018 kam Buchmann bei fünf World-Tour-Rundfahrten unter die ersten Zehn: Er wurde Zehnter der Abu Dhabi Tour, Vierter der Baskenland-Rundfahrt, Neunter der Tour de Romandie, Sechster des Critérium du Dauphiné und Siebter der Polen-Rundfahrt. Auf die Tour de France 2018 verzichtete er zugunsten eines Starts als Kapitän bei der Vuelta a España,[8] wo er Zwölfter der Gesamtwertung wurde.

Buchmann gewann als Solist zu Beginn der Saison 2019 mit der Trofeo Andratx-Lloseta sein erstes internationales Eintagesrennen, nachdem er 20 Kilometer vor dem Ziel angegriffen hatte.[9] Am Tag darauf wurde er bei der Trofeo de Tramuntana Zweiter. Die anschließende UAE Tour, ein Etappenrennen der WorldTour, schloss er als Vierter der Gesamtwertung ab. Bei der Baskenlandrundfahrt gewann er die bergige 5. Etappe und damit sein erstes Rennen der WorldTour. Hierdurch übernahm er die Gesamtführung von seinem Teamkollegen Maximilian Schachmann,[10] fiel am Schlusstag nach einem Angriff einer Gruppe um den bis dahin Gesamtzweiten Ion Izagirre ca. 60 Kilometer vor dem Ziel aber noch auf Rang drei zurück.[11] Auch beim Critérium du Dauphiné belegte Buchmann den 3. Gesamtrang.

Bei der anschließenden Tour de France 2019 wurde Buchmann bei den Bergankünften am Col du Tourmalet sowie in Foix jeweils Vierter und beendete auch die Rundfahrt auf dem vierten Platz in der Gesamtwertung. Dies war das beste Ergebnis eines deutschen Fahrers bei der Tour de France seit 2006, als sich Andreas Klöden auf Rang zwei platzierte.[12]

Die Saison 2020 begann Buchmann mit einem Sieg bei der Trofeo Serra de Tramuntana als Solist aus einer kleinen Spitzengruppe heraus.[13] Zur Vorbereitung der Tour de France 2020 bestritt er das Critérium du Dauphiné, musste die Rundfahrt auf Rang drei der Gesamtwertung nach einem schweren Sturz aufgeben.[14] Aufgrund der Sturzfolgen konnte er bei der anschließenden Tour de France sein Ziel einer Podiumsplatzierung nicht weiter verfolgen.[15]

Nach einem schwächeren Beginn des Giro d’Italia 2021, attackierte Buchmann auf der von Schotterpassagen geprägten 11. Etappe aus der Gruppe der Favoriten an und nur der Gesamtführende Egan Bernal konnte ihm folgen. Hierdurch verbesserte er sich auf Platz 6 der Gesamtwertung, musste das Rennen aber auf der 15. Etappe nach einem schweren Sturz aufgeben. Den Giro d’Italia 2022 beendete er als Siebter – die beste Platzierung eines deutschen Rennfahrers beim Giro d’Italia seit dem fünften Rang von Dietrich Thurau 1983 – und war dabei einer der Helfer des Gesamtsiegers Jai Hindley.

Bei den Deutschen Meisterschaften 2023 wurde Buchmann nach langer Flucht, darunter 75 Kilometer als Solist, Titelträger im Straßenrennen.[16] Bei der Tour de France 2023 verhalf er seinem Teamkollegen Jai Hindley dabei das Gelbe Trikot auf der 4. Etappe zu übernehmen. Buchmann selbst beendete seine siebte Tour de France auf dem 21. Gesamtrang, ehe er 20. der Vuelta a España 2023 wurde.

Erfolge

2014
2015
2017
2019
2020
2023

Wichtige Platzierungen

Grand Tour201520162017201820192020202120222023
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiroDNF7
Gelbes Trikot Tour de FranceTour8321154383321
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta651220
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Monument201520162017201820192020202120222023
Mailand–Sanremo
Flandern-Rundfahrt
Paris–Roubaix
Lüttich–Bastogne–Lüttich8771
Lombardei-Rundfahrt8486228DNF59
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.

Weblinks

Commons: Emanuel Buchmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Emanuel Buchmann in der Datenbank von ProCyclingStats.com
  • Emanuel Buchmann in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Emanuel Buchmann in der Datenbank von rad-net.de

Einzelnachweise

  1. Bora-Argon 18 betrieb auf der Königsetappe Wiedergutmachung. In: radsport-News.com. 13. Juni 2015, abgerufen am 25. Juli 2016. 
  2. Christoph Adamietz: Buchmann setzt auf das I-Tüpfelchen noch einen drauf. In: radsport-News.com. Abgerufen am 25. Juli 2016. 
  3. Buchmann Dritter auf Tourmalet-Etappe - Majka siegt. In: rad-net.de. 15. Juli 2015, abgerufen am 15. Juli 2015. 
  4. Bora-Argon 18 - Gelingt im dritten Jahr der erste Sieg? In: radsport-news.com. 30. Juni 2016, abgerufen am 25. Juli 2016. 
  5. Porte über Romandie-Gesamtsieg "etwas geschockt". In: radsport-news.com. 30. April 2017, abgerufen am 1. Mai 2017. 
  6. Buchmann ist bei den Allerbesten angekommen. In: radsport-news.com. 11. Juni 2017, abgerufen am 12. Juni 2017. 
  7. Jörg Leopold: Topsprinter, Allrounder und Wasserträger: Die Deutschen bei der Tour de France. In: tagesspiegel.de. 21. Juli 2017, abgerufen am 5. August 2017. 
  8. Emanuel Buchmann: Keine Tour de France, aber Vollgas bei der Vuelta. In: cyclingmagazine.de. 4. August 2018, abgerufen am 10. August 2018. 
  9. Buchmann probierts einfach mal und siegt. In: radsport-news.com. 1. Februar 2019, abgerufen am 1. Februar 2019. 
  10. Buchmann stürmt mit 20-Kilometer-Solo in eine neue Liga. In: radsport-news.com. 12. April 2019, abgerufen am 13. April 2019. 
  11. Abgehängt und fehlgeleitet: Buchmann muss Gelb noch abgeben. In: radsport-news.com. 13. April 2019, abgerufen am 13. April 2019. 
  12. Tour de France: Emanuel Buchmann glänzt als Gesamtvierter. In: tagesspiegel.de. 28. Juli 2019, abgerufen am 6. Oktober 2019. 
  13. Buchmann krönt eine perfekte Vorstellung von Bora - hansgrohe. In: radsport-news.com. 31. Januar 2020, abgerufen am 2. Februar 2020. 
  14. Buchmann muss nach Sturz das Critérium du Dauphiné aufgeben. In: radsport-news.com. 15. August 2020, abgerufen am 31. Dezember 2020. 
  15. Tour de France 2020: Bora ändert seine Strategie. In: sueddeutsche.de. 8. September 2020, abgerufen am 31. Dezember 2020. 
  16. Buchmann Deutscher Meister nach einem Solo über 75 Kilometer. In: radsport-news.com. 25. Juni 2023, abgerufen am 25. Juni 2023. 

1896, 1898 Alfred Köcher | 1910 Karl Wittig | 1913 Ernst Franz | 1919, 1923 Richard Golle | 1920 Paul Koch | 1921 Adolf Huschke | 1922, 1925 Richard Huschke | 1924 Paul Kohl | 1928 Felix Manthey | 1934 Kurt Stöpel | 1935 Bruno Roth | 1936 Georg Umbenhauer | 1937, 1941, 1950 Erich Bautz | 1938 Jupp Arents | 1939 Walter Löber | 1940 Georg Stach | 1946 Karl Kittsteiner | 1947 Georg Voggenreiter | 1948 Otto Schenk | 1949 Otto Ziege | 1951, 1952 Ludwig Hörmann | 1953 Heinz Müller | 1954 Hermann Schild | 1955 Hans Preiskeit | 1956 Valentin Petry | 1957 Franz Reitz | 1958 Klaus Bugdahl | 1959–1961 Hennes Junkermann | 1962 Dieter Puschel | 1963 Sigi Renz | 1964, 1970 Rudi Altig | 1965–1967 Winfried Bölke | 1968 Rolf Wolfshohl | 1969 Peter Glemser | 1971 Jürgen Tschan | 1972 Wilfried Peffgen | 1974 Günter Haritz | 1975, 1976 Dietrich Thurau | 1977 Jürgen Kraft | 1978, 1980, 1983 Gregor Braun | 1979 Hans-Peter Jakst | 1981, 1982 Hans Neumayer | 1984, 1986 Reimund Dietzen | 1985 Rolf Gölz | 1987 Peter Hilse | 1988 Hartmut Bölts | 1989 Darius Kaiser | 1990, 1995, 1999 Udo Bölts | 1991 Falk Boden | 1992 Heinrich Trumheller | 1993 Bernd Gröne | 1994 Jens Heppner | 1996 Christian Henn | 1997, 2001 Jan Ullrich | 1998, 2003 Erik Zabel | 2000 Rolf Aldag | 2002 Danilo Hondo | 2004 Andreas Klöden | 2005 Gerald Ciolek | 2006 Dirk Müller | 2007, 2008, 2012 Fabian Wegmann | 2009 Martin Reimer | 2010 Christian Knees | 2011 Robert Wagner | 2013, 2014, 2016 André Greipel | 2015, 2023 Emanuel Buchmann | 2017 Marcus Burghardt | 2018 Pascal Ackermann | 2019, 2021 Maximilian Schachmann | 2020 Marcel Meisen | 2022 Nils Politt

Bis 1994 wurden die Meisterschaften getrennt nach Amateuren und Profis veranstaltet. Diese Liste führt bis 1994 die Profimeister auf, zu den Amateurresultaten → Deutsche Meister im Straßenrennen (Amateure)

Gesamtsieger der Rad-Bundesliga

1997 Dirk Ronellenfitsch | 2002 Thomas Ziegler | 2003, 2004 Linus Gerdemann | 2005 Paul Martens | 2006 Christian Kux | 2007 Michael Franzl | 2008, 2010 John Degenkolb | 2009 Kim Lachmann | 2011 Nikias Arndt | 2012 Michel Koch | 2013 Matthias Plarre | 2014 Emanuel Buchmann | 2015 Lennard Kämna | 2016 Jan Tschernoster | 2017 Raphael Freienstein | 2018 Philipp Walsleben | 2019 Jonas Rutsch | 2020 Christian Koch | 2021 Dominik Bauer | 2022 Jon Knolle | 2023 Jakob Geßner

Personendaten
NAME Buchmann, Emanuel
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 18. November 1992
GEBURTSORT Ravensburg