Der standhafte Benjamin

Film
Titel Der standhafte Benjamin
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1917
Länge ca. 73 Minuten
Stab
Regie Robert Wiene
Drehbuch Robert Wiene
Produktion Oskar Messter
Musik Giuseppe Becce
Besetzung
  • Arnold Rieck: Benjamin Nickmüller
  • Guido Herzfeld: Alois Lauter
  • Emil Rameau
  • Martha Altenberg
  • Agda Nilsson
  • Magda Madeleine

Der standhafte Benjamin ist ein 1916 entstandener, deutscher Stummfilmschwank von Robert Wiene mit Arnold Rieck in der Titelrolle.

Handlung

Benjamin Nickmüller arbeitet als Hausdiener in dem Schuhgeschäft des Alois Lauter. Dabei stellt er sich oft derart trottelig an, dass er mehr Schaden verursacht als eine Hilfe zu sein. Sein Vorgesetzter überlegt schon, ob er Benjamin hinauswerfen soll, da liest er eines Tages in der Zeitung, dass Benjamin von einem Notar gesucht wird, denn sein Onkel, der soeben das Zeitliche gesegnet hat, hinterließ ihm eine beträchtliche Geldsumme. Ab sofort ist Lauter, der als gewiefter Geschäftsmann Morgenluft wittert, wie ausgewechselt. Benjamin ist fortan nicht mehr der dumme Lackel, mit dem man alles machen kann. Vielmehr ist Nickmüllers Vorgesetzter von ausgesuchter Höflichkeit und trägt seinen Untergebenen auf Händen. Sogar ein Beschäftigungsvertrag mit einer Dauer von zehn Jahren wird aufgesetzt. Der Schuh-Chef hat jedoch eine Klausel einbauen lassen, mit der er hofft, an Benjamins avisiertes Erbe zu kommen.

Sollte der schusselige Angestellte nämlich von dem Vertrag zurücktreten, und von sich aus kündigen, so muss er seinem Boss Lauter eine festgelegte Konventionalstrafe von 50.000 Mark zahlen. Benjamin, vom Sinneswandel seines Vorgesetzten nicht misstrauisch geworden, ist ebenso naiv wie ahnungslos und unterschreibt das Papier. So tritt er des Onkels Erbe in Höhe von 272.000 Mark an und bleibt zunächst Angestellter des Herrn Lauter. Abends geht er auf die Piste und machte eine Sause nach der anderen, tagsüber ist Benjamin wie bisher der brave, kleine Angestellte. Lauters unlautere Absicht, Nickmüller aus dem Angestelltenverhältnis zu ekeln, verfängt nicht, Benjamin bleibt standhaft und kann Alois Lauter sogar mit seinen eigenen Mitteln schlagen. So gibt eines Tages der Schuh-Boss auf und macht Benjamin Nickmüller kurzerhand zu seinem Kompagnon.

Produktionsnotizen

Der standhafte Benjamin entstand Mitte 1916 im Messter-Film-Atelier in Berlins Blücherstraße 32, passierte im August desselben Jahres die Zensur und erlebte am 13. April 1917 im Mozartsaal der Hauptstadt seine deutsche Erstaufführung. Das Lustspiel besaß vier Akte und war in der österreichischen Fassung, die seit dem 23. März 1917 in Wien zu sehen war, rund 1500 Meter lang.

Kritik

Paimann’s Filmlisten resümierte: „Stoff sehr gut, Photos, Spiel, Szenerie und Humoristik ausgezeichnet.“[1]

  • Der standhafte Benjamin bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne.
  • Der standhafte Benjamin bei filmportal.de
  • Der standhafte Benjamin bei IMDb

Einzelnachweise

  1. Originals vom 13. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/old.filmarchiv.at In: Paimann’s Filmlisten
Filme von Robert Wiene

Die Waffen der Jugend (1912) | Er rechts – sie links (1914) | Der springende Hirsch (1915) | Die Konservenbraut (1915) | Frau Eva (1916) | Höhen und Tiefen (1916) | Der Liebesbrief der Königin (1916) | Der Sekretär der Königin (1916) | Das wandernde Licht (1916) | Die Räuberbraut (1916) | Der wandernde Blumentopf (1916) | Der Mann im Spiegel (1916) | Lehmanns Brautfahrt (1916) | Das Leben ein Traum (1917) | Der standhafte Benjamin (1917) | Veilchen Nr. 4 (1917) | Furcht (1917) | Der verführte Heilige (1919) | Die Hindernisehe (1919) | Ein gefährliches Spiel (1919) | Das Cabinet des Dr. Caligari (1919) | Die drei Tänze der Mary Wilford (1920) | Genuine (1920) | Die Nacht der Königin Isabeau (1920) | Der Schrecken im Hause Ardon (1920) | Die Rache einer Frau (1921) | Das Spiel mit dem Feuer (1921) | Die höllische Macht (1922) | Raskolnikow (1923) | Der Puppenmacher von Kiang-Ning (1923) | Der Türmer von St. Stephan (1923) | I.N.R.I. (1923) | Pension Groonen (1924) | Orlac’s Hände (1924) | Der Gardeoffizier (1925) | Der Rosenkavalier (1926) | Die Königin vom Moulin Rouge (1926) | Die Geliebte (1927) | Die berühmte Frau (1927) | Die Frau auf der Folter (1928) | Leontines Ehemänner (1928) | Die große Abenteuerin (1928) | Unfug der Liebe (1928) | Der Andere (1930) | Le Procureur Hallers (1930) | Nuits de Venise (1931) | Der Liebesexpreß (1931) | Panik in Chicago (1931) | Polizeiakte 909 (1933) | Eine Nacht in Venedig (1934) | Ultimatum (1938)