Carl Christian Hall

Carl Christian Hall

Carl Christian Hall (* 25. Februar 1812 in Christianshavn; † 14. August 1888) war dänischer Jurist, Politiker (Nationalliberale) und Staatsmann. Er war vom 13. Mai 1857 bis zum 2. Dezember 1859 und von 1860 bis 1863 dänischer Ratspräsident (Ministerpräsident).

Leben

Hall studierte von 1829 bis 1833 Rechtswissenschaften, bereiste in den folgenden Jahren Deutschland, die Schweiz, Italien, wo er einen Winter zubrachte, Frankreich und England, wurde bald nach seiner Rückkehr (1839) zum Auditeur in der Armee ernannt und 1847 Dozent der Rechte an der Universität zu Kopenhagen.

1848 wurde er in die letzte Ständeversammlung gewählt und trat aus ihr in die Reichsversammlung (Rigsdag) über, in welche ihn derselbe Wahlkreis seitdem noch siebenmal berief. Durch bedeutende Rednergabe und Energie schwang er sich zu einem der Führer der nationalliberalen (eiderdänischen) Partei auf. 1852 zum Generalauditeur der Armee ernannt, verlor er diese Stelle wieder infolge seiner Opposition gegen das Ministerium Ørsted. Die von ihm veranlasste Antwortadresse auf die Eröffnungsrede beim Reichstag im Oktober 1854 führte zur Auflösung desselben. Im Dezember 1854 wurde er zum Minister für das Kirchen- und Schulwesen des Königreichs, im Oktober 1855 zum Staatsrat ernannt; im Januar 1856 wählte ihn das Folketing in den Reichsrat, und im Februar erhielt er interimistisch die Kultusangelegenheiten für Schleswig übertragen.

Mai 1857 wurde er Ratspräsident als Nachfolger von Carl Andræ. Im Juli 1858 tauschte er das Kultusministerium gegen das Außenministerium, während er die Ratspräsidentschaft beibehielt.

Die Forderung der Entlassung des Kammerherrn Berling machte im November 1859 dem Kabinett Hall ein Ende; doch kam es schon im Februar 1860, nur etwas anders zusammengesetzt, wieder ans Ruder. Hall vertrat die Politik der eiderdänischen Partei, welche die Trennung der Elbherzogtümer und die völlige Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat durch die Verfassung von 1863 bezweckte, in zahlreichen Noten an die Großmächte gegenüber den Protesten des Deutschen Bundes mit großem Eifer und nicht ohne Geschick. Indes führte diese in der Zuversicht auf fremde Hilfe hartnäckig festgehaltene Politik zum Konflikt mit den deutschen Großmächten, und Hall reichte am 24. Dezember 1863 seine Entlassung ein. Im Mai 1870 trat Hall wieder als Minister des Kultus in das Kabinett Holstein-Holsteinborg ein, zog sich aber 1881 ganz vom politischen Leben zurück.

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e Helge Larsen, N. Neergaard: C.C. Hall. In: Svend Cedergreen Bech, Svend Dahl (Hrsg.): Dansk biografisk leksikon. Begründet von Carl Frederik Bricka, fortgesetzt von Povl Engelstoft. 3. Auflage. Band 5: Frille–Hanssen. Gyldendal, Kopenhagen 1980, ISBN 87-01-77403-4 (dänisch, biografiskleksikon.lex.dk). 

19. Jahrhundert: Frederik Marucs Knuth | Adam Wilhelm Moltke | Holger Reedtz | Christian Albrecht Bluhme | Wulff Scheel-Plessen | Ludwig Nicolaus von Scheele | Ove Wilhelm Michelsen | Carl Christian Hall | Carl Frederik von Blixen-Finecke | Carl Christian Hall | Ditlev Gothard Monrad | George Quaade | Christian Albrecht Bluhme | Christian Emil Frijs | Otto Rosenørn-Lehn | Frederik Moltke | Otto Rosenørn-Lehn | Tage Reedtz-Thott | Niels Frederik Ravn |

20. Jahrhundert: Hannibal Sehested | Johan Henrik Deuntzer | Frederik Raben-Levetzau | William Ahlefeldt-Laurvig | Erik Scavenius | William Ahlefeldt-Laurvig | Edvard Brandes | Erik Scavenius | Henri Konow | Otto Christian Scavenius | Harald Scavenius | C. M. T. Cold | Carl Poul Oscar Graf Moltke | Laust Moltesen | Peter Rochegune Munch | Erik Scavenius | Vilhelm Buhl | John Christmas Møller | Gustav Rasmussen | Ole Bjørn Kraft | Hans Christian Svane Hansen | Jens Otto Krag | Per Hækkerup | Jens Otto Krag | Hans Tabor | Poul Hartling | Knud Børge Andersen | Ove Guldberg | Knud Børge Andersen | Anker Jørgensen | Henning Christophersen | Kjeld Olesen | Uffe Ellemann-Jensen | Niels Helveg Petersen | Mogens Lykketoft |

21. Jahrhundert: Per Stig Møller | Lene Espersen | Villy Søvndal | Holger K. Nielsen | Martin Lidegaard | Kristian Jensen | Anders Samuelsen | Jeppe Kofod | Lars Løkke Rasmussen

VorgängerAmtNachfolger
Anders Sandøe ØrstedDänischer Kultusminister
12. Dezember 18546. Mai 1859
Ditlev Gothard Monrad
Ernst Emil RosenørnDänischer Kultusminister
28. Mai 187014. Juli 1874
Jens Jacob Asmussen Worsaae

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888 bis 1890.

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Normdaten (Person): GND: 120393840 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 47591268 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hall, Carl Christian
ALTERNATIVNAMEN Hall, Karl Christian
KURZBESCHREIBUNG dänischer Jurist und Staatsmann
GEBURTSDATUM 25. Februar 1812
GEBURTSORT Christianshavn
STERBEDATUM 14. August 1888